Bücher

  • Anderheiden Backgammon, Hannover: Humboldt Verlag, 1998

Anfänger schätzen dieses Buch, das Regeln und grundlegende Spielzüge hinreichend gut erklärt, zu Recht wie ich finde.  Man merkt ihm an, dass es aus einen Volkshochschulkurs hervorging. Ärgerlich sind einzig einige Fehler im Buch sowie Ungenauigkeiten in Zugempfehlungen.

  • Bewersdorff Glück, Bluff und Logik. Mathematik im Spiel — Methoden, Ergebnisse und Grenzen, 6. Auflage, Wiesbaden: Springer Spektrum, 2012

Kein reines Backgammon-Buch sondern eine umfangreiche mathematische Einführung in die Wahrscheinlichkeiten bei Würfel- und Glücksspielen. Puh, da ist jede Menge Information drin. Kein Buch zum Lesen, stattdessen eines zum Studieren. Das Kapitel über Backgammon behandelt fast nur das Spiel mit dem Doppler, dies jedoch, anhand eines Modells, klar und umfassend. Interessant ist auch die Darstellung der Wahrscheinlichkeiten beim Wurf zweier Würfel. Insgesamt nehme ich das Buch sehr wenig zur Hand, da ich (auch aus Faulheit) das Backgammon-Spiel immer mehr synthetisch und immer weniger analytisch angehe. Und schließlich setzt jede Analyse eine Synthese voraus…

  • Daryaee On the Explanation of Chess and Backgammon, Beverly Hills: Afshar Publishing, 2011 (Englisch)

Ein ganz besonderes Buch aus der Kategorie Historisches. Es handelt sich um den ersten Band der „Persian Text Series of Late Antiquity“, die die Herausgabe, Transliteration und Übersetzung (ins Englische) aller bekannten mittelpersischen (Pahlavi-) Manuskripte zum Ziel hat. In diesem ersten Band wird ein Manuskript aus dem späten 6. oder frühen 7. Jarhundert präsentiert, das die Entstehung des Backgammon-Spiels als (Auf)Gabe des persischen Großkönigs Chosro Anuschirwan (531–579) an den Indischen König beschreibt. Im Text wird das Backgammon-Spiel als Beschreibung des Kosmos dargestellt, in dem die Steine die Menschen sind deren Bewegungsspielräume vom Schicksal (den Würfeln) bestimmt werden. Ein wunderschöner Text, der jedem, der sich für die Geschichte des Backgammon vor den Zeiten der Casinos und Salons des 20. Jahrhunderts interessiert, dringend ans Herz zu legen ist. (Auszüge habe ich in meinem Beitrag vom 19. Januar 2014 ins Deutsche übersetzt →Kosmisches Spiel.)

  • Fink & Fuchs Backgammon für Anfänger und Könner, Niedernhausen: Falken-Verlag, 1975

Ein fürchterliches Buch. Wollten die Autoren ein Buch über Backgammon schreiben oder suchten sie lediglich einen Anlass, schlaumeiernd ihre biederen Lebensweisheiten unters Volk zu bringen? Ein Textbeispiel aus dem Buch: „Kommen Sie uns ja nicht, Ihnen wäre es gleichgültig ob Sie gewinnen oder nicht […].Wenn Sie immer den Weg des geringsten Widerstands gehen, kommen Sie im Leben, aber auch im Spiel zu nichts.“ Vollgestopft mit Abschweifungen und Belehrungen, die wenig bis nichts mit Backgammon zu tun haben, leidet das Buch zudem unter einer dysfunktionalen Proportionierung und Arbeitsaufteilung von Text und Abbildungen. Wenn wenigstens spieltheoretisch was zu holen wäre! Aber auch hier bietet das Buch nur Hausmannskost.

  • Magriel Backgammon, New York: Quadrangle/Times, 1976 (Englisch)

Überzeugungsstärker und mit mehr Kraft in den Analysen als das Buch von →Oswald & Jacoby, unterscheidet sich das Buch auch im Stil vom anderen großen Klassiker der Backgammonliteratur.  Wo bei Oswald & Jacoby piefige Clubatmosphöre herrscht, verblüfft Magriel mit kristallklarer Sprache und sachlicher Darstellung. Er scheut auch die Präsentation umfangreicher Tabellen und statistischen Materials nicht. Mehr Informatives zu Geschichte und Drumherum bieten jedoch Oswald & Jacoby. (Auch in deutscher Übersetzung erschienen.)

  • Oswald & Jacoby The Backgammon Book, New York: The Viking Press, 1970 (Englisch)

Wollte man nur ein einziges Backgammonbuch besitzen, so fiele die Wahl schwer zwischen diesem Klassiker der Backgammonliteratur, der eine Vielzahl von Informationen und Analysen rund um das Spiel enthält, und dem Buch von →Magriel. Das Buch von Oswald & Jacoby ist eine beinah unerschöpfliche Fundgrube, doch verströmt es offen gesprochen einen etwas befremdlichen 60er-Jahre Jetset-Clubhaus-Charme. Auf den abgedruckten Photographien sitzen klunkerbehangene Damen älteren Semesters zigaretterauchend um Spieltische, an denen offensichtlich wohlsituierte Herren bei ihrer verzweifelten Suche nach Abwechslung vom upper-class-life keinen Geldeinsatz scheuen. (Auch in deutscher Übersetzung erschienen.)

  • Robertie Backgammon for Winners, Las Vegas: Cardoza, 2002 (Englisch)

Die Verlagsanschrift spricht Bände. Hier geht es nicht um ein Verständnis des Warum und Weshalb, sondern nur um das Wie. Wie muss ich spielen, um zu gewinnen. Kaum auf den paar Seiten darzustellen, ist das Buch dennoch keineswegs schlecht. Nur ist es aufgrund seiner Kürze nicht unbedingt für Anfänger zu empfehlen. Robertie bringt jede seiner Aussagen sofort und meist elegant auf den Punkt, und manche seiner Empfehlungen mögen auch geübten Spielern bedenkenswert vorkommen.